Montag, 3. August 2015

Noch ein Abschied

Samstag, 1. August 2015, Peterson Bay, Santo, Vanuatu. Admin und Fehlersuche

Den Tag verbringen wir überwiegend an Bord, und zwar mit Administrationsaufgaben und u.a. auch der Suche nach dem Fehler bei dem nicht funktionierenden Ankerlicht. Aber unter Deck sind alle Steckverbindungen in Ordnung, so dass das Problem vermutlich doch oben im Mast zu suchen ist. Vielleicht hatte ich ja nur einen ungenügenden Kontakt mit dem Messgerät hergestellt, als ich mit den Messspitzen die Drahtummantelung durchgepiekst hatte. Werde ich also wohl noch mal auf den Mast müssen, aber damit muss ich warten, bis weniger Wind herrscht und es nicht regnet. Davon gibt es heute nämlich immer mal wieder eine Prise.

Am Abend treffen wir uns in großer Runde (Hana Iti, Felice, Elan, Gipsy IIII) zum Pizzaessen im Oyster Resort, die heute noch durch ein schweizer Paar, Elfriede und Bruno, erweitert wird, das schon zehn Jahre lang in Vanuatu segelt und hier in der Peterson Bay eine eigene, cyclonesichere Mooring installiert hat. Entsprechend viel können die beiden über Vanuatu erzählen, wobei wir durchaus Dinge erfahren, die wir uns aufgrund unserer eigenen Eindrücke bisher nicht haben vorstellen können. Obwohl die Bevölkerung Vanuatus in zwei Surveys als das glücklichste Volk auf Erden ermittelt wurde, scheint es auch hier Neid und Missgunst zu geben. Da Landbesitz in keinem Katasteramt registriert wird, hilft es manchmal, einen Verwandten umzubringen, um in den Besitz des Grunds zu kommen. Eine beliebte Methode ist dabei offenbar das Vergiften. Mitten zwischen der grünen Kresse, die auf den so schön klares Wasser führenden Flüssen an der Oberfläche wächst, gedeiht der Erzählung zufolge ein anderes, hochgiftiges Blattgewächs. Ein paar Blätter, kleingeschnipselt, in die Spaghettisauce, und schon isser hin, innerhalb von 24 Stunden.

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Sonntag, 02. August 2015, Peterson Bay, Santo, Vanuatu. Viel Wind am Ankerplatz

Gestern hatte ich noch 10 Meter Kette mehr gesteckt, weil der Wind über Nacht und heute in den Böen 30 Knoten errreichen soll. Es pfeift tatsächlich ordentlich in der Takelage, aber das Boot liegt geschützt und ruhig. Heute ist das WLAN des Oyster Resorts, das wir hier mit unserer Antenne auf dem Geräteträger recht gut empfangen und mittels eigenem WLAN an Bord weiterverteilen können, relativ flott, so dass ich eine ganze Menge Sicherheitsupdates herunterlade. Dauert trotzdem ein paar Stunden.

Der Wetterbericht hat sich für die nächsten Tage leider insofern geändert, dass wir nun am Mittwoch nicht mehr mit einem Nordostwind rechnen können, den wir gerne gehabt hätten, um uns wieder nach Süden bewegen zu können. Stattdessen bleibt es bei Südost. Allerdings lässt der Wind nach, so dass wir uns überlegen, entweder unter Maschine oder kreuzend den Rückweg anzutreten, was einer Verdoppelung des Weges entsprechen würde.

 

Montag, 03. August 2015, Peterson Bay (Oyster Island), Santo, Vanuatu. Einkaufen in Luganville. Abschied, die dritte, von Felices

Weil wir morgen früh mit dem ersten Büchsenlicht rechtzeitig vor dem Hochwasser um 0710 von hier aufbrechen wollen, fahren wir noch einmal nach Luganville, um unseren Lebensmittelvorrat aufzustocken. Wir landen zunächst wieder im Attar Cafè (der Laden mit dem Papagei und dem guten Cappuccino), wo sich kurz danach auch noch die Elans zu uns gesellen. Gegen Mittag klappern wir dann den Markt, einen Schlachter und einige Supermärkte ab, bis wir alles beisammen haben. Vor allem brauchen wir viel Nudeln, denn heute Morgen mussten wir 3 Pakete Barilla Spaghetti entsorgen, weil sie mal wieder von kleinen Viechern befallen waren. Nachdem uns das schon mehrfach – immer nur bei Barilla Nudeln – passiert ist, haben wir uns jetzt vorgenommen, nur noch Pasta anderer Marken zu kaufen. Jedenfalls so lange, wie wir in südlichen Gefilden unterwegs sind.

Auch auf dem Rückweg nehmen wir heute wieder den „Bus“. Nachdem in der Früh mehrere dieser Sammeltaxis vollbesetzt an uns vorbeigefahren waren und wir lange auf eines mit etwas Platz für uns Fünf warten mussten, haben wir nun einen kompletten Pickup mit Holzbänken für uns allein.

Am Abend treffen wir uns zum Sundowner zum letzten Mal im Oyster Resort. Von den Felices haben wir ja uns schon ein paar Mal verabschiedet, aber nun gehen unsere Wege wohl definitiv auseinander, denn Conny und Wolfgang wollen direkt nach Port Moresby (Papua Neuguinea) segeln und wir in die entgegengesetzte Richtung. Sie haben über 1200 Meilen vor sich, wir zunächst deutlich weniger. Dafür passt für die beiden aber die Windrichtung deutlich besser. Auch von Dörte und Frank verabschieden wir uns, denn die Elan will zunächst noch weiter nördlich segeln (und später nach Australien unter Auslassung von Neukaledonien). Der Hauptdarsteller von Peterchens Mondfahrt mit dem hochadeligen und ewig langen Namen und seine Frau haben unsere deutschsprachige Gruppe in den letzten Tagen mit interessanten Erzählungen und ganz generell bereichert.

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Der Fahrer auf dem Hinweg ist flott unterwegs und es luftet ganz schön auf der Ladefläche

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Auf dem Rückweg haben wir den “Bus” ganz für uns allein

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Hier trennen sich die Wege. Die Felices fahren morgen nach Norden, wir nach Süden

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Die Hana Itis und Elans bleiben wohl noch einen Tag, dann geht es auch für sie in unterschiedliche Richtungen

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